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Römisches Bad: Dolce Vita, römische Badekultur und Wellness für Körper und Seele

Römisches Bad: Dolce Vita, römische Badekultur und Wellness für Körper und Seele

Die alten Römer prägten das Leben in ihrem Reich und ihren Provinzen über Jahrhunderte. Vieles hat die Zeit überdauert. Dazu gehört die römische Badekultur, die bereits in Badeanstalten wie Aquae Helveticae (Baden) praktiziert wurde. Die klassischen prunkvollen römischen Thermen gibt es derweil kaum noch. Heute sind sie Bäderlandschaften gewichen, die abwechslungsreich mit verschiedenen Anwendungen ausgestattet sind. Das römische Bad dient nicht mehr in erster Linie der Hygiene, Kommunikation oder Repräsentation von Macht. Die heutigen Badetempel bieten umfangreiche Leistungen für Körper und Psyche. Was du schon immer zum römischen Bad wissen wolltest und wo du Angebote findest, erfährst du hier.

Was ist unter der römischen Badekultur zu verstehen?

Die alten Römer verstanden zu leben. So prunkvoll und luxuriös wie ihre Villen sollten auch die öffentlichen Thermalbäder sein. Hier wurde nicht an Material gespart: Mosaik- und Marmorböden, Badebecken, Schwitzräume und Dampfbäder sorgten für Badevergnügen der besonderen Art. Das römische Badewesen diente der

  • Hygiene
  • Entspannung
  • sportlichen Betätigung
  • Geschäftsanbahnung
  • Machtdemonstration
  • leiblichen Genüssen
  • sozialem Austausch

Wie funktioniert ein römisches Bad?

Der Besuch eines römischen Bades folgte einem festen Baderitual:

  1. Entkleidung im Apodyterium (Umkleideraum)
  2. Regeneration im Tepidarium (Lauwarmwasserbad)
  3. Dampfbad im Caldarium
  4. Schwitzbad im Laconicum
  5. Kaltwasserbad im Frigidarium (auch Zwischenreinigung möglich)
  6. Natatio (Schwimmbecken)

Warum hat ein römisches Bad verschiedene Wasser- und Lufttemperaturen?

Auch heute noch soll der Aufenthalt in einem römischen Bad in erster Linie entspannen, regenerieren und verwöhnen. Die einzelnen Bereich haben dabei unterschiedliche Bedeutungen:

  1. Im 30-Grad-Celsius-warmen Tepidarium regenerieren und sich auf das kommende Ritual vorbereiten
  2. Schwitzen im maximal 50-Grad-Celsius-warmen Caldarium bei hoher Luftfeuchtigkeit (teilweise aromatisiert)
  3. Im Laconicum bei 60 Grad Celsius trocken schwitzen
  4. Abkühlen und sich reinigen im Frigidarium bei Temperaturen zwischen 15 und 20 Grad Celsius
  5. Schwimmen im Natatio bei etwa 26 Grad Celsius

Weshalb tut das römische Bad dem Körper gut?

Im römischen Bad steigen die Temperaturen langsam. Das Herz-Kreislauf-System passt sich schrittweise an und wird dadurch geschont. Die Temperaturen liegen bei höchstens 60 Grad Celsius und belasten den Körper daher nicht extrem. Dampf macht die Atemwege frei. Bei moderaten Temperaturen von 50 Grad Celsius schwitzt und entschlackt der Badegast. Dabei kommt der Kreislauf in Gang. Zudem entspannen sich die Muskeln, mehr Blut fliesst durch die Adern. Regelmässige Besuche im römischen Bad stärken das Immunsystem.

Welche Vorteile hat ein römisches Bad gegenüber einer finnischen Sauna?

Die grössten Unterschiede zwischen römischem Bad und finnischer Sauna (Heissluftbad) sind:

  1. Temperaturen: Im römischen Bad maximal 60 Grad Celsius, im Heissluftbad zwischen 70 Grad Celsius und 100 Grad Celsius (belastender für Herz-Kreislauf)
  2. Luftfeuchtigkeit: Im römischen Bad bis zu 100 Prozent, im Heissluftbad ohne Aufguss maximal drei Prozent (belastend für Atemwege)
  3. Belastung: Das schonende römische Bad ist zur Nutzung für Jung und Alt geeignet. Ins Heissluftbad dürfen nur Personen mit stabilem Gesundheitszustand.

Wo finde ich ein römisches Bad in der Schweiz?

In der Schweiz findest du zahlreiche Kurorte und Thermalbäder. Mitunter liegen sie idyllisch. Auch einige Hotels bieten dir Badelandschaften zum Entspannen. Besonders attraktiv sind sie im Winter nach einem bewegungsreichen Tag bei kalten Temperaturen. Deine Muskeln freuen sich dann über ein wärmendes Bad und verwöhnenden Massagen. Unsere Tipps für ein römisches Badeerlebnis ist Aquae Helveticae: Baden im Kanton Aargau schätzten schon die alten Römer. Über 20 heisse Quellen sprudeln hier aus dem Boden. Den verstaubten Charme vergangener Tage legt Baden allmählich ab. Aktuell entsteht ein Thermalbad mit angeschlossener Klinik im Bäderquartier, das Ende 2021 eröffnet werden soll. Bis dahin finden Spa-Begeisterte einige Alternativen wie

  • Bagno Popolare
  • Römerbad im Atrium-Hotel Blume
  • Novum Spa im Limmathof

Bad Ragaz (Kanton St. Gallen): Im mondänen Kurort Bad Ragaz wartet die Tamina-Therme mit römischen Badetraditionen auf. Nach einer Wanderung durch die wildromantische Taminaschlucht reizt die Therme zum Auftanken, Regenerieren und Wohlfühlen. Mineralbad Bogn Engiadina (Kanton Graubünden): In Scuol, mitten in der Unterengadiner Bergwelt, lockt die Bäderlandschaft Bogn Engiadina mit reinstem Mineral. Römisch-irische Badekultur vom Feinsten mit sechs Becken (innen und aussen), Sprudel, Strömungskanal und Sole sowie einem umfangreichem Spa- und Therapieangebot zum Wohlfühlen. Leukerbad-Therme (Kanton Wallis): In der südlichen Schweiz steht das grösste Alpin-Thermalbad inmitten einer beeindruckenden Bergwelt. Schon die alten Römer nutzten die heissen Quellen von Leukerbad. Heute schätzen Badeliebhaber:

  • zehn Becken
  • Natursteingrotte
  • Saunadorf
  • Whirlpool
  • Events wie Aqua Mystica (mystische Erholung bei Kerzen, Feuer, Lichteffekten und Musik)

Womit schützt ein römisches Bad meine Gesundheit in Corona-Zeiten?

Unbeschwertes Badevergnügen in einem römischen Bad hat in Corona-Zeiten seinen Preis. Damit die Badegäste alle Vitalbereiche und Becken nutzen können, gibt es ein Schutzkonzept. Grundsätzlich gilt in allen Thermen:

  1. Kontaktdaten bei der Reservierung oder dem Eintritt angeben
  2. Schutzmaskenpflicht, wenn Abstandsregeln nicht eingehalten werden
  3. Zutrittslimitierung

In manchen Thermen kannst du Tickets reservieren, andere bieten keine Vorverkäufe an. Ist die Therme gut ausgelastet, kommt es zu Wartezeiten und vorübergehenden Einlassstopps. Es gibt auch Thermen, die auf ihrer Website über die aktuelle Auslastung informieren. Erkundige dich vor einem Besuch in einem römischen Bad, um Enttäuschungen zu vermeiden und gesund zu bleiben.

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